20° 3′ 2,5″ N, 75° 56′ 56,4″ W Nürnberg – El Cobre (Cuba)

Artikel (vollständige Version)

429 Wörter, 2940 Zeichen

  ↓ Download (PDF) Öffnen (HTML)

20° 3′ 2,5″ N, 75° 56′ 56,4″ W Nürnberg – El Cobre (Cuba)

20° 3′ 2,5″ N, 75° 56′ 56,4″ W

Nürnberg – El Cobre (Cuba)

Sein lateinischer Name leitet sich von „cyprim“ (Erz von der Insel Zypern) ab. Es ist ein rotbraunes, korrosionsbeständiges und relativ weiches Metall, das die Ordnungszahl 29 besitzt. Mit Nürnberg ging es eine ganz spezielle Verbindung ein: Kupfer.

Kupfer gehörte neben Silber, Zinn und Gold bereits vor mehr als 10.000 Jahren zu den Metallen, die von Menschen gewonnen, genutzt und gehandelt wurden. Diese Nutzbarmachung führte zu großen kulturellen Veränderungen und einem starken sozialen Wandel. Erstmals bildeten sich Oberschichten, die den Abbau und die Verhüttung von Erzen kontrollierten und erste Wertschöpfungsketten etablierten.

Mehr als 450 Jahre lang war sie eine Region intensiver Gewinnung und Aufbereitung von Bodenschätzen. Zwischen 1532 und 1982 wurden nahezu 3 Millionen Tonnen Erz durch Bergbau gewonnen. Die Erzhütten vor Ort sorgten für eine Produktion von mehr als 100.000 Tonnen Kupfer: El Cobre (im Süden Cubas).

Der Unternehmer, der die wirtschaftliche und geografische Verbindung zwischen Nürnberg und der Region El Cobre schuf, wurde 1518, drei Jah­re nach der Gründung Santiago de Cubas, in eine einflussreiche Nürnberger Bergwerksdynastie geboren: Hans Tetzel.

Sein versilbertes und bemaltes Totenschild ist eines der außergewöhnlichen Exponate der Sonderausstellung „Nürnberg Global“. Es steht für eine besondere wirtschaftliche Verbindung Nürnbergs im 16. Jahrhundert mit der Neuen Welt.

Der junge Patrizier Hans Tetzel reiste ab 1541 mehrmals über die iberische Halbinsel nach Cuba. Dort stieß er auf reichhaltige Erzvorkommen. Um es zu erschließen, ließ er in seiner Heimat Nürnberg von Spezialisten Verhüttungsverfahren entwickeln, die er nach Cuba brachte – ein entscheidender Technologietransfer! Tetzel lebte mehr als 20 Jahre im Süden Cubas und betrieb eine Bergwerks- und Hüttengesellschaft mit zehn Minen sowie die notwendigen Hütten- und Pochwerke. Gemeinsam mit seinen Brüdern Jobst und Gabriel Tetzel, seinen Schwägern Balthasar Rum­mel und Andreas Gienger und dem in Sevilla ansässigen Lazarus Nürn­berger schuf er ein erfolgreiches, internationales Bergbauunternehmen unter Nürnberger Führung.

Nürnberg GLOBAL 1300-1600

Die große Jahresausstellung im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg blickt vom 25. Sept 2025 bis 22. März 2026 auf die Anfänge der Globalisierung. Der Fokus liegt auf der Reichsstadt Nürnberg, auf seinen damaligen Handelsbeziehungen und seiner Bedeutung als intellektuelles Zentrum Europas. Die große Sonderausstellung beleuchtet, welche entscheidende Rolle Nürnberg für die Entstehung globaler Netzwerke spielte.

Die hochkarätige Ausstellung zeigt Leihgaben aus aller Welt, die Nürnbergs Bedeutung für das Zusammenwachsen der Welt und seine globale Vernetzung veranschaulichen, und blendet dabei die dunklen Seiten nicht aus. https://www.gnm.de/ausstellungen/aktuell/nuernberg-global


Nutzungsrechte

Texte

Die auf diesen Seiten zur Verfügung gestellten Texte sind für die aktuelle redaktionelle Berichterstattung kostenfrei. Bitte senden Sie uns bei der Verwendung dieser Texte einen Link oder ein PDF als Verwendungsnachweis an: info@cab-artis.de

Bilder

Die auf diesen Seiten zur Verfügung gestellten Pressebilder dürfen sie unter Nennung der vollständigen Copyrightangaben im Zusammenhang mit aktueller redaktioneller Berichterstattung, während der Zeit vor der betreffenden Sonderausstellung und während deren Laufzeit, honorarfrei verwenden. Nach dem Ende der betreffenden Sonderausstellung sind diese digitalen Bildvorlagen zu löschen.


← Zurück zur Übersicht